SURSEE · DIE XAPPIDO AG REALISIERTE EIN DIGITALES KUNDENPORTAL FÜR EINFACHERE ABLÄUFE
Wer einen Schlüssel oder Ausweis am Flughafen braucht, kann ihn auf einem digitalen Portal beantragen. Der Schöpfer dieses Kundenportals stammt aus Sursee und heisst xappido.
Früher stapelte sich das Papier bei den Flughafenbetreibern meterhoch. Mitarbeitende von Firmen am Flughafen wie beispielsweise Restaurants oder Kleiderläden mussten Zutrittsberechtigungen per Formular beantragen. Oder die Flugsicherung brauchte im Aussenbereich des Flughafens eine Fahrgenehmigung. Die Flughafen Zürich AG gewährte diese Berechtigung analog.
Eine Nacht-und-Nebel-Aktion
Jetzt ist dieses Verfahren digitalisiert. Verantwortlich dafür ist die Surseer IT-Firma xappido, die während der Pandemie nach Oberkirch an die Länggasse zog. CEO Sandro Wymann erklärt, wie der Auftrag zustande kam: «Wir gewannen 2018 die Ausschreibung, nachdem wir uns in einer Nacht-und-Nebel-Aktion darauf bewarben. Unser lockeres Auftreten mit unseren xappido-T-Shirts hat wohl den notwendigen Startup-Touch hinterlassen.»
Seither investiert xappido enorm viel Zeit in den Aufbau und die Weiterentwicklung der digitalen Plattform namens «ZRH Center». Das Ziel lautete: ein einfaches, modernes und technisch nachhaltiges Kundenportal zur Bestellabwicklung zu realisieren. «Unsere Lösung gleicht einem Webshop», so Wymann. Die Programmierung des Portals leistete die Firma selber. Die Legitimation von Flughafenausweisen stand am Anfang.
Ausweise, Schlüssel oder anderes
Ende 2019 ging das Portal mit Pilotkunden erstmals online. Diese Pilotkunden zählten viele Bewegungen. «Mittlerweile sind 2'100 Firmen auf dem Portal. Rund 80’000 Ausweise, Schlüssel oder andere Produkte werden darüber verwaltet», spricht Sandro Wymann über den Umfang. Mussten Antragssteller früher bis zu 30 Tage warten, sind es heute noch fünf Tage. Weiter bildet das webbasierte Kundenportal den kompletten Bestellprozess eines Ausweises digital ab. Bei der Bestellung eines Flughafenausweises gibt es optional eine weitergehende Überprüfung der ausweistragenden Person durch die Kantonspolizei Zürich. Um alle Eventualitäten zu klären, führte xappido Rollenspiele durch. Die angetroffenen Her- ausforderungen skizzierte Sandro Wymann so: «Hohe Sicherheitsanforderungen, einfache Benutzerführung, Vielzahl an Schnittstellen.»
Integration von Neuem möglich
Das Portal ist so ausgelegt, dass neue Funktionen einfach integriert werden können. «Die Eröffnung von ‘The Circle’ gab dem Portal nochmals richtig Schub», so der xappido-CEO. Der Flughafen habe immer wieder neue Ideen für die weitere digitale Transformation. «Momentan konzipieren wir einen Bestellprozess einer Lösung, um Türen mit Handys öffnen zu können.»
Warum die xappido erst jetzt über das Prestige-Projekt Flughafen-Portal spricht, ist einleuchtend. «Der Kunde wollte zuerst Erfahrungen sammeln.» Der Name der IT-Firma leitet sich übrigens vom Englischen ab, heisst: «x app i do», wird aber deutsch ausgesprochen. THOMAS STILLHART